25.08.2020

Mit der Demokratie spielt man nicht! Ein Statement der Initiative Zivilcourage Hoyerswerda zur Oberbürgermeisterwahl am 06. September 2020

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger von Hoyerswerda,

mit der Oberbürgermeisterwahl am 06. September 2020 in Hoyerswerda wird eine Verwaltungsspitze gewählt, die vor großen Herausforderungen steht und gleichzeitig alle Bürger auf diesem Weg mitnehmen muss.

Kurzgenannt seien da zum Beispiel: der Strukturwandel und Kohleausstieg bis 2038, der demografische Wandel, die Corona-Pandemie und ihre Folgen, oder die Digitalisierung und der 5G Netzausbau. Große Themen, die zugleich auch große Chancen für die Entwicklung unserer Stadt und die Region eröffnen.

Viele Menschen stimmen dem hoffnungsvoll zu und bieten Vorschläge zur Lösung der vor uns stehenden Aufgaben an. Es sei aber nicht verschwiegen, dass so mancher auch Zukunftsängste hat.

Wir beobachten, dass diese Ängste von gewissen Gruppierungen missbraucht und für antidemokratische, teils nationalistische, extremistische und EU-feindliche Bestrebungen auch in unserer Stadt genutzt werden. Das dürfen wir nicht zulassen. Unsere Demokratie ist ein hohes Gut und es darf nie wieder passieren, dass sich Menschen von antidemokratischen Kräften vereinnahmen lassen. Die Folgen lehrt die Geschichte unseres Landes.

Wir, die Mitglieder der Initiative Zivilcourage, die sich in unserer Stadt für Toleranz, Vielfalt, lebendige Demokratie gegen extremistisches menschenfeindliches Gedankengut einsetzen, rufen Sie auf, anlässlich der Wahl eines neuen Oberbürgermeisters der Stadt Hoyerswerda gründlich zu prüfen:

Ist Ihr/e Kandidat/in an der Spitze der Stadtverwaltung ein Garant, im Strukturwandel gemeinsam mit den Bürgern Hoyerswerda zu einer weltoffenen Stadt zu gestalten, die Toleranz und Menschlichkeit ausstrahlt und Zukunftschancen für Wirtschaft, Bildung und Kultur bietet und sich somit zu einem Zentrum in der Region entwickelt, zu dem sich auch junge Menschen hingezogen fühlen?

Garantiert er/sie, rückwärtsgewandten antidemokratischen Bewegungen ausdrücklich Einhalt zu gebieten?

Nur so, und das gemeinsam mit Ihnen, wird sich Hoyerswerda mit seinen Ortsteilen zu einer lebenswerten, modernen und jungen Stadt entwickeln, die dann auch nicht mehr mit dem ausländerfeindlichen Stigma 1991 verbunden wird.

Die Initiative Zivilcourage wünscht sich eine hohe Wahlbeteiligung und dass jeder von Ihnen sehr verantwortungsbewusst entscheidet, wem er bei der OB-Wahl seine Stimme geben wird. Es geht um unsere Stadt, um ein starkes Hoyerswerda!

Für Ihre persönliche Wahlentscheidung empfehlen wir den Kufa-Wahl-Talk „OB-Kandidaten-Check 2020“ auf YouTube, Facebook oder über Hoyte24 anzusehen.

 

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Die Initiative Zivilcourage Hoyerswerda wurde aufgrund der für viele Bürger dieser Stadt entwürdigenden Demonstration am 30. September 2006 aus Anlass des 15. Jahrestages der ausländerfeindlichen Übergriffe ins Leben gerufen. Nach diesem Ereignis trafen sich engagierte Menschen sowie Vertreter von Institutionen und Vereinen, deren Ziel es ist, gemeinsam ein breites bürgerschaftliches Engagement aufzubauen und dafür stehen wir weiterhin (mehr unter: www.zivilcourage-hoy.de).