Wie weiter nach der Bildungskonferenz?
Die diesjährige Bildungskonferenz stand unter dem Motto „Hoyerswerda im Wandel: Neue berufliche Perspektiven“. Das Gesundheitsfeld stand darin im Mittelpunkt, denn Hoyerswerda ist eine Stadt, in der Gesundheit großgeschrieben wird. Im Gesundheitssektor – zusammen mit dem benachbarten und oftmals verbundenen Sozialwesen - sind mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen beschäftigt. Er ist damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Besondere Highlights sind ein breit aufgestelltes Klinikum mit modernster Medizintechnologie, innovative Modelle der Pflege, ein breites und differenziertes Angebot der Reha und vor allem auch bei der Prävention in den verschiedenen biografischen Abschnitten. Hoyerswerda ist zugleich Zentrum von verschiedenen einschlägigen Berufsausbildungen für den Gesundheitsbereich. Neben der BMS - Bildungsstätte für Medizinal- und Sozialberufe und der Medizinischen Berufsfachschule am Lausitzer Seenland Klinikum trägt u. a das Berufliche Schulzentrum „Konrad Zuse“ des Landkreises Bautzen hierzu maßgeblich bei.
Ein Rückblick: Im September bis Dezember 2023 wurden eine Vielzahl an Gesprächen mit Akteur*innen im Gesundheitsfeld in Hoyerswerda geführt. Schon vorher gab es Verbindungen zwischen den Akteur*innen, aber diese wurden noch nie systematisch erfasst. Das lokal-regionale Gesundheitsnetzwerk wurde aufgezeichnet, um die Verbindungen sichtbar zu machen und weiter zu stärken. Dabei wurden sowohl jene Akteure betrachtet, die dabei helfen, dass Menschen wieder gesundwerden, als auch jene, die dabei helfen, dass Menschen gesund bleiben. Darüber hinaus wurden auch jene in die Analysen einbezogen, die das dafür notwendige Personal qualifizieren und ausbilden. Nach den Gesprächen wurden die gesammelten Informationen aufbereitet und präsentiert. Ergebnis war ein wissenschaftliches Papier, das insbesondere Fragen zur Bildung im Gesundheitsfeld beleuchtet. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass das erweiterte Gesundheitssystem in Hoyerswerda vielfältig und stark ausdifferenziert ist. Nach einem ersten Treffen aller befragten Akteure im Februar 2024 startete eine gemeinsame Arbeitsphase. Dessen Ziel war es, aus dem Netzwerk heraus Beiträge für die Bildungskonferenz so vorzubereiten, dass sie die Schnittstellen zwischen Bildung und Gesundheit veranschaulichen. Dabei sind neben Fachvorträgen und Diskussionsrunden vor allem Präsentationen von sechs Berufen im Gesundheitsfeld entstanden.
Welche Schritte werden nun folgen? In einem Nachbereitungstreffen zur Konferenz entschieden sich die Akteure dazu, das Thema der Nachwuchssicherung im Gesundheitsfeld gemeinsam weiter zu vertiefen. Ziel ist die Entwicklung, Begleitung und Optimierung eines sektorbezogenen Berufsorientierungssystems. Gemeinsam möchte das Netzwerk einen konkreten Maßnahmenplan entwickeln, der die Berufsorientierung von Schüler*innen ab Klasse 8 aller Schulformen im Fokus hat. Übergeordnetes Ziel ist dabei die Abdeckung regionaler Bedarfe an Fachkräften im Gesundheitssektor durch Ausbildung. Zeitnah sollen alle beteiligten Akteure im Gesundheitsfeld eine Mitwirkungserklärung unterschreiben, die die Grundlage des gemeinsamen Arbeitens bildet.
S. Stötzner