30.11.2021

“Crianças de Hoy – Kinder von Hoy” Hilfe für ehemalige Vertragsarbeitende aus Mosambik

 

1979 kamen die ersten Vertragsarbeiter*innen aus Mosambik nach Hoyerswerda. Viele lebten und arbeiteten schon mehr als zehn Jahre in der Stadt, als sie 1991 die gewalttätigen Angriffe auf ihre Wohnheime erlebten. Sie sollten in den Bergbaubetrieben arbeiten und ausgebildet werden. Sie kamen mit der Hoffnung, mit ihrer Qualifikation später zum Ausbau des Steinkohlebergbaus im Mosambik beizutragen.

Nach dem Mauerfall wurden die meisten von ihnen in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt.

Auch für die Mosambikaner*innen stand das Rückflugdatum schon fest, als sie im September 1991 attackiert wurden. Viele Nachbar*innen und Kolleg*innen standen dabei und haben applaudiert. Anstatt die Angegriffenen zu schützen, wurde die Abreise nach Mosambik vorgezogen. Sie flogen zurück in den Bürgerkrieg. Die Situation war katastrophal. Für die Berufe, die sie in der DDR gelernt hatten, gab es in Mosambik keinen Bedarf mehr. Außerdem wurde ihnen mehr als die Hälfte ihres Lohnes, der in der DDR einbehalten wurde, nicht ausgezahlt. Gegen diese Ungerechtigkeit gehen sie seit 30 Jahren jeden Mittwoch auf die Straße. Man nennt sie dort „Madgermanes“. Wir aber nennen sie „Crianças de Hoy”, denn sie waren sehr jung als sie zu uns kamen und haben hier ihre prägendste Zeit erlebt. Viele von ihnen sind leider seit ihrer Rückkehr arbeitslos oder schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch.

Wir sammeln Geld, um die ehemaligen Vertragsarbeiter*innen aus Mosambik, die in Hoyerswerda gelebt haben, zu unterstützen. Dafür hat sich in Maputo eine Gruppe von fünf Mitgliedern zusammen getan, die gemeinsam darüber entscheiden wollen, wer das Geld am nötigsten braucht. Jede kleine Spende zählt und kommt direkt bei den Menschen an.

Von 100 € kann in Mosambik das Leben abhängen, da es z.B. keine Gesundheitsvorsorge gibt und jeder Arztbesuch bezahlt werden muss. Die Spenden werden gesammelt und einmal monatlich transferiert.

Im September zur Interkulturellen Woche wollen wir gemeinsam schauen, was unsere Hilfsaktion bewirken konnte. Begleiten werden wir die Aktion auf der Homepage www.zivilcourage-hoy.de und in diversen Medien. Gern vermitteln wir auch direkte Kontakte für einen persönlichen Austausch oder für einen Besuch in Mosambik.

 

Überweisen Sie Ihre Spende bitte an:

Kulturfabrik e.V.
IBAN: DE42 8505 0300 3000 1263 16
VWZ: Spende Mosambik + Adresse oder Mailadresse

Die Adresse benötigen wir, um Sie über den aktuellen Stand zu unterrichten.

Leider ist es nicht möglich, für diese Art der Spenden Spendenbescheinigungen auszustellen.