RAA Sachsen e.V.
Die RAA Sachsen e.V. wurde Anfang der 1990er Jahre vor dem Hintergrund zunehmender rechtsextremistischer Gewalt im Freitstaat Sachsen - nicht zuletzt der ausländerfeindlichen Übergriffe im September 1991 in Hoyerswerda - auf Initiative der Freudenberg Stiftung und der RAA Neue Länder gegründet. Die Arbeit gegen Rechtsextremismus stellt seither einen zentralen Arbeitsschwerpunkt der RAA dar.
Heute engagiert sich die RAA Sachsen e.V. insbesondere in den Arbeitsbereichen Gemeinwesenarbeit, Beratung, offene Jugendarbeit und Demokratiepädagogik. Hier finden Sie zu den einzelnen Projekten und Einrichtungen kurze Beschreibungen. Weiterführende Informationen finden Sie unter den entsprechenden Links:
Die RAA Sachsen e.V. unterhält in Dresden, Chemnitz und Leipzig Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt. Die Mitarbeiter*innen unterstützen und begleiten Betroffene rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Gewalt sowie deren Angehörige und Zeugen. Neben der Klärung der rechtlichen Situation und der psychischen Verarbeitung des Übergriffs kann auch finanzielle Unterstützung organisiert werden. Darüber hinaus wird über Informations- und Präventionsveranstaltungen die Öffentlichkeit über die psychosoziale und rechtliche Situation von Opfern aufgeklärt.
Peer Leadership ist ein Projekt in dem Schüler*innen selbst die Initiative ergreifen. Der peer-Ansatz beruht auf der Überzeugung, dass Jugendliche am besten wissen, wofür sich Gleichaltrige interessieren und wie sie zum Nachdenken gebracht werden können - zum Nachdenken über Themen wie Demokratie, Partizipation oder Toleranz.In einer gut zweijährigen Ausbildung erhalten sie inhaltliche und methodischen Kompetenzen und setzen in ihrem Umfeld eigene Projekte um. Dadurch sind sie wichtige Multiplikator*innen in Schule und Gemeinwesen.
Im Arbeitsbereich Mehrgenerationenhäuser hat die RAA Sachsen e.V. den Vorstandsvorsitz im Interessenverbund sächsischer Mehrgenerationenhäuser inne. Der Verein betreibt Lobbyarbeit, bringt intergenerative Projekte und Ideen voran und fördert den Fachaustausch. Gleichzeitig betreibt die RAA das Mehrgenerationenhaus Bernsdorf als offene Einrichtung für die Bürger*innen der Stadt - gleich welchen Alters. Das Haus bietet Austausch und Begegnung, vielfältige Kurse und Freizeitangebote. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. Integriert in das MGH sind der Jugendtreff.
Das Mehrgenerationenhaus ist ein Baustein von vielen in der Modellregion Bernsdorf. Hier leistet die RAA Sachsen e.V. seit 2002 kontinuierlich Gemeinwesenarbeit. Sie installierte einen sozialpädagogisch geleiteten Jugendtreff, begleitete die Gründung eines Spätaussiedlervereins und des örtlichen Jugendsenats, rief einen Gemeinwesenstammtisch ins Leben und vereinte 2007 alles unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses. Hinzu kommen drei eigenständige Projekte.
Ein Quadratkilometer Bildung in Bernsdorf wurde im November 2011 nach einer einjährigen Konzeptions- und Vorbereitungsphase eröffnet. Finanziell gefördert durch die Lindenstiftung, die Freudenberg Stiftung sowie die Amadeu Antonio Stiftung hat sich das Programm das Ziel gesetzt, eine gute Vernetzung zwischen lokalen Bildungsinstitutionen zu erreichen um so eine attraktive Bildungslandschaft zu gestalten. Inzwischen ist das Projekt abgeschlossen.
Das Sozialraumteam Westlausitz entstand 2011 im Zuge der Umstrukturierung der Jugendhilfe im Landkreis Bautzen. Im Team arbeiten zehn Fachkräfte aus den Bereichen mobile Jugendarbeit, Familienbildung, Schulsozialarbeit und Gemeinwesenarbeit. Gemeinsam engagieren sie sich in der Begleitung, der Beratung und der Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien. Getragen wird das Sozialraumteam von einem Verbund von vier Jugendhilfeträgern: Neben der RAA Sachsen e.V. gehören hierzu das Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit Bischofswerda, der Internationale Bund sowie die Familienbildungsstätte Bischofswerda.
Ein weiterer Arbeitsbereich der RAA Sachsen e.V. ist die Gestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf. Die RAA Sachsen e.V. ist Mitglied in der Weinheimer Initiative. Die Weinheimer Initiative sieht ihre zentrale Aufgabe in einer Anwaltschaft für Kommunale Koordinierung der Gestaltung von Übergängen und die ständige Verbesserung der Praxis „vor Ort“. Mehr öffentliche und politische Aufmerksamkeit und Anerkennung, die Etablierung von Bildung als zentralem Standort- und Zukunftsfaktor und verbesserte Rahmenbedingungen für kommunales Handeln im Feld von Übergang und Bildung sind die Hauptanliegen der Weinheimer Initiative. Grundlage ist die Weinheimer Erklärung 2007.